MoBs retten!

Elf Prozent der Dresdnerinnen und Dresdner sind schwerbehindert ‑Tendenz steigend in einer alternden Gesellschaft. Speziell älteren und mobilitätsbeeinträchtigten Personen erleichtert der Mobile Begleitservice MoBs die Nutzung von Bussen und Bahnen des ÖPNV. Wer den Begleitservice in Anspruch nimmt, zahlt 3 Euro. Inhabende des Dresden-Passes, die schwerbehindert oder über 65 Jahre sind, können den Begleitservice kostenlos in Anspruch nehmen.

Bisher übernahm die DVB die Sach- und Regiekosten. Allerdings kam deren Zusage in den letzten Jahren immer sehr knapp. Dieses Jahr wurde nun mitgeteilt, dass die DVB die Unterstützung für das Jahr 2024 nicht mehr leisten kann. Dies würde das Aus für den Begleitservice bedeuten wo schon jetzt nicht alle Anfragen abgedeckt werden können und die Zahl mobilitätseingeschränkter Menschen steigt.

DIE LINKE hat nun einen Antrag eingebracht, der die Weiterführung des Angebotes mit einem tragfähigen Konzept zum Ziel hat (siehe Anhang).

LINKE-Stadträtin Anja Apel, stellv. Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen, erklärt: Es kann nicht sein, dass das, was in vielen Städten möglich ist zum Beispiel in Leipzig in Dresden nicht gelingt. Alle Beteiligten beteuern, das Angebot sei wichtig, und dennoch soll es eingestellt werden. Das will DIE LINKE nicht zulassen. Alle müssen an einen Tisch und eine tragfähige Lösung finden. Eine Gesellschaft, die altert, kann sich den Wegfall eines solchen Angebots nicht leisten.

Jürgen Dudeck, Mitglied im Beirat für Menschen mit Behinderungen und Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft für Selbsthilfe Sigus e.V., ergänzt: Es ist wichtig, dass es ein Angebot der Begleitung mobilitätseingeschränkter Personen gibt. Aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit weiß ich, wie wichtig es ist, dass dieses Angebot auch am Wochenende und in den Abendstunden gilt und dass es auch Menschen mit anderen Behinderungen wie Autismus, Epilepsie und Demenz einschließt. Obwohl die Entschädigung weggefallen ist und ich die Fahrtkosten für die Begleitung selbst tragen muss, bin ich weiter in der Begleitung tätig. Ich weiß aber auch, dass das viele Ehrenamtliche davon abhält. Hier muss sich dringend etwas ändern.

A0529_23 Den Mobilen Begleitservice (MoBs) für 2024 und die weitere Zukunft personell und finanziell absichernPDF-Datei (640,5 KB)

18. Oktober 2023