Drei Bäder in ihrer Existenz bedroht

Was wird aus dem FKK-Luftbad Dölzschen, dem Erlebnisbad Elbamare und dem Stauseebad Cossebaude?

Im Dresdner Westen stellt sich gleich für drei Bäder die Existenzfrage. Für das FKK-Luftbad Dölzschen, das Erlebnisbad Elbamare sowie das Stauseebad Cossebaude ist die Zukunft ungeklärt. Welche Entwicklungen gibt es?

FKK-Luftbad Dölzschen: Letztmalige Ausnahmegenehmigung für 2024

Nach der Freibadsaison 2023 ist die Betriebserlaubnis abgelaufen, weil das Bad über keine zeitgemäße Wasseraufbereitungstechnik verfügt. Auf Anfrage des LINKEN-Fraktionsvorsitzenden André Schollbach teilte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) mit: Falls keine Fördermittel für die Sanierung des Luftbades Dölzschen ausgereicht werden, ist die Finanzierung nicht gesichert. In diesem Fall ist von einer dauerhaften Schließung des Objektes auszugehen. Mehrere Anträge der Stadtverwaltung auf die Erteilung von Fördermitteln des Bundes waren jedoch erfolglos geblieben.

Am 29. Februar 2024 fasste der Stadtrat dann auf Antrag der Fraktion DIE LINKE den folgenden Beschluss: Um den Betrieb des FKK-Luftbades Dölzschen bis zur erforderlichen Modernisierung der technischen Anlagen gewährleisten zu können, ist die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für das Jahr 2024 zu prüfen. Der Auftrag hatte Erfolg. Die Stadtverwaltung teilte dazu jetzt auf eine Anfrage von André Schollbach mit: Für den Betrieb des FKK-Luftbades Dölzschen wurde für die kommende Saison 2024 durch das Amt für Gesundheit und Prävention eine letztmalige Ausnahmegenehmigung mit Auflagen erteilt.

Der nächste Schritt muss jedoch die Sanierung des Bades sein, damit es dauerhaft erhalten bleibt. Auf Antrag der Fraktion DIE LINKE beschloss der Stadtrat dazu: Um für den Fall, dass Fördermittel für die Modernisierung des FKK-Luftbades Dölzschen nicht oder lediglich in zu geringem Umfang bereitgestellt werden, eine dauerhafte Schließung des Bades abzuwenden, wird der Oberbürgermeister beauftragt, den Einsatz von städtischen Eigenmitteln zu prüfen. Derzeit wird diese Prüfung durchgeführt.

Dazu erklärt LINKEN-Fraktionsvorsitzender André Schollbach: Es ist wirklich toll, dass das Luftbad in der kommenden Saison wieder öffnen darf. Der nächste Schritt muss nun die Sanierung des Bades sein, damit es dauerhaft erhalten bleibt. Dafür werde ich mich weiter mit ganzer Kraft einsetzen. Das Bad in Dölzschen ist wirklich idyllisch und leistet einen wichtigen Beitrag zur Naherholung. Viele Menschen schätzen die entspannte Atmosphäre.

Mietvertrag für Elbamare läuft aus

Im März 2025 endet der Mietvertrag zwischen der Stadt Dresden und dem Eigentümer des Erlebnisbades Elbamare in Dresden-Gorbitz. Die Zukunft des Bades ist ungewiss – eine Entscheidung wurde bislang nicht getroffen. Die Stadtverwaltung mauert seit Monaten. Viele Menschen sind nun in Sorge über die Zukunft des Bades. Denn auf mehrere Anfragen von André Schollbach antwortete Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) bislang ausweichend bis nichtssagend. DIE LINKE will dies nicht länger hinnehmen und hat dazu den Antrag Für Naherholung, Lebensqualität und Gesundheit: Erlebnisbad Elbamare erhalten erarbeitet. Die Fraktion schlägt darin vor, dass sich der Stadtrat zum Erhalt des Erlebnisbades Elbamare bekennt und eine dauerhafte Schließung abwendet. Dazu soll durch die Stadtverwaltung eine Variantenprüfung zum Erhalt des Erlebnisbades Elbamare vorgenommen und bis zum 30. Juni 2024 vorgelegt werden.

Dazu erklärt André Schollbach: Das Elbamare muss erhalten bleiben und darf nicht angeblichen Sachzwängen zum Opfer fallen. Das Bad ist ein wichtiger Ort für Dresden-Gorbitz und darf nicht zu einer leeren Hülle werden. Die traurige Geschichte des Sachsenbades in Pieschen sollte allen eine deutliche Warnung sein. Aus einer vorübergehenden Außerbetriebnahme wurde eine dauerhafte Schließung mit Verfall und Tristesse. Deshalb machen wir Druck für den Erhalt des Erlebnisbades.

Stauseebad Cossebaude: Pachtvertrag endet zum 31. Dezember 2024

Das Pumpspeicherwerk Niederwartha wurde nach jahrzehntelangem Betrieb kürzlich stillgelegt. Viele Dresdnerinnen und Dresdner bewegt seitdem die Frage, wie es mit dem beliebten Stauseebad Cossebaude weitergeht. Denn die Stilllegung hat erhebliche Konsequenzen für das Pumpspeicherwerk als energiewirtschaftliche Anlage sowie Folgen für den weiteren Betrieb des Stauseebades. Für den Betrieb des Stauseebades wurden bislang lediglich Zwischenvereinbarungen abgeschlossen. Eine langfristig tragfähige und verbindliche Lösung gibt es bisher nicht. Wie aus einer aktuellen Anfrage von André Schollbach an den Oberbürgermeister hervorgeht, endet der Pachtvertrag zur Nutzung des Stauseebades zum 31. Dezember 2024.

DIE LINKE hat vor diesem Hintergrund den Antrag Das Stauseebad Cossebaude erhalten. Eine Perspektive für das Pumpspeicherwerk Niederwartha entwickeln. in den Stadtrat eingebracht. In der Begründung des Antrags heißt es: Besonderes Augenmerk muss zudem die langfristige Sicherung des öffentlichen Badebetriebs im Stauseebad Cossebaude erhalten. Das Bad erfreut sich bei den Menschen in der Region großer Beliebtheit – im Jahr 2022 konnten über 50.000 Badegäste begrüßt werden. In den vergangenen Jahren wurde der Badebetrieb jedoch lediglich mittels Zwischenvereinbarungen für die jeweilige Freibadsaison gewährleistet. Dies kann auf Dauer kein tragfähiger Zustand sein. Um den Badebetrieb langfristig zu sichern, bedarf es des Abschlusses der hierfür notwendigen vertraglichen Vereinbarungen.

Der Antrag erhielt am 22. März 2024 eine Mehrheit im Stadtrat. Der Oberbürgermeister wurde beauftragt, die nötigen Maßnahmen zu veranlassen, um den öffentlichen Badebetrieb im Stauseebad Cossebaude – über die bisherigen Zwischenvereinbarungen für die jeweilige Freibadsaison hinaus – langfristig zu sichern.

Dazu erklärt André Schollbach: Das Stauseebad Cossebaude ist eines der beliebtesten Bäder in der Region Dresden. Die Attraktivität geht vor allem vom Reiz des Stausees aus. Es muss alles getan werden, damit das Bad erhalten bleibt.

 

26. April 2024