Bald 10.000 neue Dresden-Pass Berechtigte?

In der ersten Sozialausschusssitzung der neuen Wahlperiode wurden die Pläne zur Verbesserung des Dresden-Passes vorgestellt. Den Dresden-Pass gibt es seit 1993. Verbunden mit dem Pass sind unter anderem Vergünstigungen in kulturellen Einrichtungen, dem Zoo oder den Bibliotheken für Personen mit geringem Einkommen. Seit 2015 stiegen die Nutzerzahlen sprunghaft an, als die Initiative der LINKEN zur Einführung des Sozialtickets wirksam wurde. Seitdem nutzen den Dresden-Pass etwa 26.000 Dresdnerinnen und Dresdner.

Nun schlägt die Sozialbürgermeisterin vor, einerseits den Nutzerkreis um die Bezieher von Wohngeld und dem Kinderzuschlag zu erweitern und andererseits das Antragsverfahren zu vereinfachen und die Möglichkeit der elektronischen Beantragung einzuführen.

Wohngeld beziehen in Dresden aktuell etwa 5.700 Haushalte (AF3021/19 Wohngeld), das sind 9.000 bis 10.000 Personen. Den Kinderzuschlag bekommen etwa 700 Personen. In das Angebot soll zudem die kostenlose Beratung zu Mietrechtsfragen aufgenommen werden. Wohngeld ist eine Leistung, die immer mehr ältere Personen beantragen, deren Rente zum Leben und vor allem für die immer teurer werdende Miete nicht reicht. Gerade innerhalb dieses Personenkreises ist die Scham oft groß, Leistungen wie den Dresden-Pass zu beantragen.

Dazu erklärt Pia Barkow (DIE LINKE), Mitglied im Ausschuss für Soziales und Wohnen: „Ich begrüße diese Verbesserungsvorschläge sehr. Die enorme Nachfrage nach dem Sozialticket zeigt, die Maßnahme ist ein voller Erfolg. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit geringem Einkommen. Wenn nun der Kreis derjenigen, die den Pass beantragen können um die Wohngeldempfänger erweitert wird, profitieren Tausende Menschen, die bisher vielleicht gar nicht in Erwägung gezogen haben, den Dresden-Pass zu beantragen. Nun können sie unbürokratisch und einfach die Vorteile nutzen.
Gerade die Teilhabe am kulturellen Leben in der Stadt ist für Menschen mit geringem Einkommen oft das erste, was eingespart werden muss. Und auch Mobilität ist ein großer Kostenfaktor. Daher sind die Vergünstigungen bei Bus- und Bahntickets und die Rabatte auf Eintrittspreise eine wirkliche Verbesserung.“

Der ermittelte jährliche finanzielle Mehrbedarf für die Landeshauptstadt in Höhe von 488.460,10 Euro kann aufgrund aktueller Prognosen aus dem bestehenden Planansätzen 2019 und 2020 gedeckt werden.