Gibt es eine Zukunft für das Stauseebad Cossebaude?

Ist ein Planfeststellungsverfahren erforderlich? Schollbach: „Stauseebad gehört zu beliebtesten Bädern der Region“

Der Fortbestand des Stauseebades Cossebaude ist in Gefahr. Das Unternehmen Vattenfall, Betreiber des Pumpspeicherwerks Niederwartha beabsichtigt dessen Stilllegung – das Pumpspeicherwerk hat seine Nutzungsdauer inzwischen weit überschritten. Doch mit der Stilllegung des Pumpspeicherwerks drohen für das Stauseebad gravierende Konsequenzen.Auf Anfrage (AF0424/20) des LINKE-Fraktionsvorsitzenden André Schollbach teilte die Stadtverwaltung bereits im April 2020 mit, dass daraus „eine deutliche Absenkung des Stauziels im unteren Stausee und damit faktisch notwendige Einstellung des Badebetriebs im unteren Staubecken“ resultiert. „Mit der Einstellung des PSW-Betriebs wird demnach kein unterer Stausee mehr vorhanden sein“, schrieb die Stadtverwaltung weiter.

André Schollbach stellte im August 2020 eine weitere Anfrage (AF0766/20) zur Zukunft des Stauseebades. Hierauf teilte die Stadtverwaltung das Folgende mit:

Das betreibende Unternehmen hat eine vorläufige Stilllegung bei der Bundesnetzagentur beantragt. Die Landeshauptstadt Dresden befindet sich weiterhin mit dem Unternehmen im Gespräch, wie eine zukünftige Nutzung erfolgen kann. Dabei ist es Priorität, den aktuellen Wasserstand im unteren Staubecken langfristig zu erhalten und damit die Zukunft des Stauseebades Cossebaude zu sichern. In diesem Zusammenhang wird auch ein Weiterbetrieb der Brunnengalerie diskutiert. Einzelheiten sind sowohl tatsächlich als auch im Rahmen der Verhandlung zu klären, sodass keine weiteren Auskünfte gegeben werden können. Aufgrund der Komplexität ist mit einem Ergebnis nicht vor Ende 2020 zu rechnen.

Kürzlich erkundigte sich André Schollbach erneut mittels Anfrage (AF1874/21) zum Sachstand hinsichtlich der künftigen Nutzung des Stauseebades. Dazu teilte die Stadtverwaltung das Folgende mit:

Die SachsenEnergie AG hat es im Auftrag der Technischen Werke Dresden GmbH für die Landeshauptstadt Dresden übernommen, die Verhandlungen mit der Vattenfall Wasserkraft GmbH (Vattenfall) als Eigentümer und Betreiber des Pumpspeicherwerkes Niederwartha (PSW Niederwartha) zu einer möglichen Übertragung der Anlage zu führen.

Dazu gab es bislang eine Reihe von Aktivitäten mit unterschiedlichen Beteiligten. Ein wichtiges Teilziel war und ist, die mit einer Stilllegung des PSW Niederwartha verbundenen Konsequenzen aufzuzeigen und zu bewerten. In diesem Zusammenhang gab und gibt es konkrete und intensive Abstimmungen mit der Landesdirektion Sachsen (Wasserrecht, Hochwasser- und Umweltschutz, Denkmalschutz). Hier zeichnet sich unter anderem das Erfordernis eines Planfeststellungsverfahrens ab. Ein Nachnutzungskonzept für die Gesamtanlage PSW Niederwartha wird aktuell im Entwurf fertiggestellt, dieses enthält auch notwendige Sanierungskosten sowie anfallende Betreiberkosten.

Für das 1. Halbjahr 2022 ist die Abstimmung des Nachnutzungskonzeptentwurfes sowie der Kosten mit Vattenfall avisiert, die Abstimmungen mit den zuständigen Behörden werden parallel fortgesetzt. Ein Ziel ist dabei nach wie vor die Aufrechterhaltung des Freibadbetriebes im Stauseebad Cossebaude in den Folgejahren.

Dazu sagt LINKE-Fraktionsvorsitzender André Schollbach: 
Das Stauseebad muss unbedingt erhalten werden. Die Attraktivität des Bades geht vom Reiz des Stausees aus. Es geht hier um die Zukunft eines der beliebtesten Bäder in der Region Dresden, das sich bei Alt und Jung großer Beliebtheit erfreut. Daher sollte alles Erforderliche getan werden, damit die Menschen diesen wunderbaren Ort auch in Zukunft zur Erholung nutzen können.