Sachsenbad als Gesundheitsbad entwickeln. Verkaufsvorlage ablehnen

In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften werden sowohl in erster Lesung der Antrag der Fraktion DIE LINKE zum Erhalt des Sachsenbades als Gesundheitsbad als auch die Vorlage der Verwaltung zum Verkauf des Sachsenbades an einen Investor für einen geplanten Umbau in Büroflächen beraten.

In ihrem Antrag schlägt DIE LINKE konkret vor, dass sich der Stadtrat für den Erhalt des Sachsenbades und dessen Entwicklung als Gesundheitsbad ausspricht und dazu den Oberbürgermeister beauftragt, eine entsprechende Ausschreibung bis zum 31.12.2020 vorzubereiten. Die frühere Ausschreibung für den Verkauf des Sachsenbades und dessen Vergabe im Erbbaurecht soll aufgehoben werden.

Die Fraktion DIE LINKE setzt sich seit Jahren für den Erhalt des denkmalsgeschützten Gebäudes und deren Wiederbelebung als Gesundheitsbad ein. Seit Jahren mangelt es im Stadtbezirk Pieschen und seiner Umgebung an Angeboten von Schwimmkursen für Schüler*innen, Senior*innen und Babyschwimmen. Mit der Wiederbelebung des Sachsenbades als Schwimm- und Gesundheitsbad könnte dieser Bedarf nach langer Zeit endlich wieder gedeckt werden.

Der Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Dresdner Stadtrat, André Schollbach, erklärt dazu: „Das Sachsenbad ist ein großartiges architektonisches Dokument der Zeitgeschichte. Mit einem Umbau des Bades zu schnöden Büroflächen würde dem Gebäude das Herzstück entrissen und die Seele geraubt. Das wäre ein großer Frevel. Viele Menschen wünschen sich von ganzem Herzen, dass unter Erhaltung der Architektur wieder ein Bad entsteht. Deshalb kämpfen wir für eine Wiederbelebung des Sachsenbades als Bad. Ein Verkauf samt Totalumbau mit Großraumbüros kommt für uns nicht in Frage.“

Stadtrat Tilo Wirtz (DIE LINKE), Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften, ergänzt: Es ist wirklich eine Schande, wie Dresden sein Sachsenbad hat verkommen lassen. Chemnitz hat sein Hallenbad aus dieser Zeit, das Stadtbad, seinerzeit das größte Hallenbad Europas, saniert und betreibt es städtisch, auch private Nutzungen können sich unter Beibehaltung der Nutzung als Bad etablieren, wie das Oderberger Hotel in Berlin zeigt, wo es sogar möglich ist, über das Schwimmbecken einen Boden zu fahren, und die Schwimmhalle alternativ als Saal nutzen zu können. Solchen Mut und solche Visionen wünschen wir uns auch für unser Sachsenbad. Ein Gesundheitsbad wäre ein Gedanke, Großraumbüros sind für den Stadtteil keine interessante Option.