Nicht kleckern, sondern klotzen!

Ein Tropfen auf den heißen Stein? Unstrittig ist, der Wohnungsmarkt in Dresden ist stark angespannt. Vor allem bezahlbarer Wohnraum ist knapp und hält der steigenden Nachfrage nicht stand. Zugleich ist der Sozialwohnungsbau der WiD u. a. durch gestiegene Baukosten ins Stocken geraten. In Folge der Großansiedlungsprojekte werden zukünftig Verdrängungsprozesse kaum aufzuhalten sein, wenn nicht zeitnah für den Bau von Sozialwohnungen gesorgt wird.

Mit der Bereitstellung zusätzlicher Mittel in der Höhe von 1,7 Millionen Euro sollen nun die Wohnbauvorhaben an den Standorten Braunsdorfer Straße und Schönaer Straße mitfinanziert werden, damit dort gebaut werden kann. Schön, aber nicht genug.

Bereits letzten Mai hat DIE LINKE im Zuge der kurzzeitigen Anmietung von modularen Raumeinheiten zur Asylunterbringung auf die dringende Errichtung von Sozialwohnungen verwiesen und die Fortsetzung des sozialen Wohnungsbaus gefordert. Dem Antrag, notfalls mit städtischem Zuschuss baureife Vorhaben weiter umzusetzen, weil die Zuschüsse des Freistaates dazu zu gering waren, war der Stadtrat gefolgt. Zehn Monate später macht der Oberbürgermeister 1,7 Mio. Euro locker, um zwei Projekte mit 28 und 26 Wohnungen wieder aufzunehmen.

Dazu erklärt LINKEN-Stadtrat Tilo Wirtz, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften: Der Oberbürgermeister kleckert, wo er klotzen müsste. Die Vorlage ermöglicht zu spät, zu wenig. Wir müssen Meter machen und die großen WiD-Wohnbauvorhaben wieder aufnehmen, die Bundschuhstraße mit 79, das Käthe-Kollwitz-Ufer mit 137 und die Marienallee mit 135, also insgesamt rund 350 Wohnungen. Dresden ist eine Großstadt mit einem angespannten Wohnungsmarkt und keine Kleinstadt, die mit zwei Mietshäusern ihr Wohnungsproblem in den Griff kriegen kann.

Leider wurde der entsprechende LINKE-Ergänzungsantrag abgelehnt.

22. März 2024