Havarie in der Neustadt?

Verzug bei der Genehmigung der Königsbrücker Straße führt zu konkret drohenden Havarien

Seit wenigstens 25 Jahren wird die Sanierung der Königsbrücker Straße von Dresden geplant, seit über fünf Jahren von der Landesdirektion geprüft und ein Baubeginn ist nicht absehbar. Dass die Zeit drängt, macht nicht zuletzt eine aktuelle Meldung der Wasserversorger deutlich. Diese schildern, dass die Nutzbarkeit der Trinkwasserleitungen unter der Königsbrücker Straße schlimmstenfalls durch Havarien gefährdet sei, da die Leitungsanlagen verschlissen sind. Konkret könne dann die Trinkwasserversorgung in der Äußeren Neustadt und im Hechtviertel gestört sein. Eine gestörte Wasserversorgung mag man sich allerdings in ihren Auswirkungen nicht vorstellen.

LINKEN-Stadtrat Tilo Wirtz, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Liegenschaften: Wir haben ja geahnt, dass die Sanierung der Königsbrücker Straße keinen Aufschub duldet und eigentlich aus vielen Gründen überfällig ist, eben auch wegen der stadttechnischen Anlagen tief unter der Straße. Aber nun bin ich doch entsetzt, wie akut die Gefahr von Havarien ist und wie empfindlich sie die Bevölkerung treffen können, wenn gerade die Trinkwasserversorgung unterbrochen wird.

Sollten die Trinkwasserleitungen vor der eigentlichen Sanierung der Königsbrücker Straße geflickt oder ausgetauscht werden müssen, drohen neben doppelten Sperrungen der Straße auch verlorene Kosten in Form von temporären Flickschustereien, mehrfachem Aushub zumindest stellenweise an der Straße und mehr Sperrungen und Umleitungen. Die Kosten dürften dabei in die Millionen gehen.

Wirtz weiter: Entweder die Beteiligten ziehen jetzt am Finger und machen Tempo. Oder wir müssen auf völlig unkalkulierbare Genehmigungsverfahren verzichten und dann gezwungenermaßen eine weitgehend genehmigungsfreie Sanierung im Bestand ins Auge fassen. Fakt ist, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann.